Vorstellungen von Kindheit und vom Kind sind soziale Konstruktionen und als solche eng mit den
Werten und Normen einer Gesellschaft verknüpft so die Prämisse der sozialwissenschaftlichen
Kindheitsforschung. Die Studie untersucht die Prägung dieser Vorstellungen in der Mitte des 19.
Jahrhunderts. Analysiert wird der schulische Diskurs zu Kindern und Kindheit in
deutschschweizerischen Lehrervereinszeitschriften mittels konstruktivistischer Grounded Theory.
Es zeigt sich dass Kinder hier durchwegs defizitär konstruiert werden und in der Schule eine
strikt asymmetrische generationale Ordnung herrscht. Damit legitimieren Lehrpersonen ihr Ziel
in der Gesellschaft als professioneller Berufsstand anerkannt zu werden.