Wie veränderten sich unter der Nazi-Herrschaft Leben und Alltag derer die verfolgt wurden? Ein
außergewöhnliches wissenschaftliches Preisausschreiben der Harvard Universität stellt im Jahr
1939 diese Frage und sammelt über 180 zum Teil umfangreiche autobiographische Manuskripte von
Emigrantinnen und Emigranten aus dem nationalsozialistischen Deutschland sowie aus Österreich.
Der Korpus ist bis heute weitgehend unerschlossen. Detlef Garz widmet sich in umfassender Weise
dem Preisausschreiben und rückt die Lebensgeschichten der Teilnehmenden in den Mittelpunkt:
ausführliche Erfahrungen des Lebens vor 1933 das (Er-)Leiden der Widerstand die erfolgte
Emigration zwischen 1933 und 1939 sowie die Ankunft und Neueinrichtung in den aufnehmenden
Ländern. Er errichtet damit ein Fundament sowohl zur Erschließung der autobiographischen
Materialien als auch zum Verständnis exemplarischer Lebensverläufe sowie des Konzepts der
(moralischen) Aberkennung.