Seit einiger Zeit werden in Deutschland zunehmend die Begriffe Femizid oder Feminizid benutzt
um auf strukturelle Ursachen von Tötungsdelikten an cis und trans Frauen zu verweisen. In
Lateinamerika hingegen haben schon in den frühen 2000er Jahren zivilgesellschaftliche Gruppen
und feministische Wissenschaftler_innen damit begonnen den Zusammenhang von tödlicher Gewalt
gegen Frauen und einer hierarchischen Zweigeschlechtlichkeit zu betrachten und zu kritisieren.
Sozialwissenschaftler_innen Anthropolog_innen und Jurist_innen von Mexiko bis Argentinien
haben sich genauer mit den Erscheinungsformen Ausmaßen Ursachen und Kontexten von Feminiziden
auseinandergesetzt und politische Antworten gesucht. Die Herausgeberinnen machen in diesem Band
eine Auswahl an übersetzten Texten zugänglich die von oft zitierten Standardwerken zum
Feminizid-Begriff bis hin zu aktuelleren Debatten reichen.