»Romanführer« gibt es genug aber sie haben einen kleinen Nachteil: Sie stehen nur zum
Nachschlagen im Regal man kann sie nämlich nicht lesen. Eine Art Roman der Romane. Rolf
Vollmann zählt nicht nur Autoren auf er ist selbst einer und sein Buch ist eine große
Erzählung die davon handelt was die großen Erzähler von 1800 bis 1930 alles erzählt haben.
Statt eines Datenspeichers haben wir also ein Buch der Verführungen vor uns. Anders als die
meisten Literaturhistoriker und -kompilatoren ist Vollmann ein leidenschaftlicher
Romanliebhaber und somit kann sich wer sein Werk zur Hand nimmt darauf verlassen dass er
alle Bücher von denen er spricht tatsächlich gelesen hat. Es sind gut tausend Romane aus
allen europäischen und amerikanischen Literaturen und rund dreihundert Romanciers die er uns
vorstellt. Es sind Romane die ihm gefallen haben die er für lebendig hält und von denen er
sich vorstellt dass auch wir sie mit Lust und Liebe lesen werden - wie seinen
»Romanverführer«.