Das öffentliche Vergabewesen stellt eine äußerst korruptionsanfällige zentrale Staatsfunktion
dar. Trotz massiver Bemühungen rechtliche Rahmenbedingungen zu stärken scheinen
Vergabesysteme in Subsahara-Afrika keine ausreichenden Kapazitäten im Bereich der
Korruptionsprävention zu entwickeln. Ziel dieser Studie ist es die Effektivität der
Vergabesysteme in Tansania Kenia und Uganda im Hinblick auf Korruptionsbekämpfung zu
untersuchen. Dabei wird ein innovativer Forschungsansatz gewählt der Recht als Mittel zur
Entwicklungsförderung in den Vordergrund stellt und Zugang zum Forschungsgegenstand durch
Experteninterviews findet. Die Analyse zeigt dass die untersuchten Gesetze und Institutionen
zwar auf dem Papier durchaus als Antikorruptionsinstrumente geeignet sind ihre Umsetzung in
die Vergabepraxis jedoch mangelhaft ist. Gründe für diese Implementierungslücken werden auf
politischer technisch-institutioneller und moralisch-individueller Ebene identifiziert.