Nach der Festnahme des ehemaligen katalonischen Ministerpräsidenten Carles Puigdemont durch die
deutschen Behörden im März 2018 war das deutsche Auslieferungsverfahren auf einmal im Fokus der
deutschen und europäischen Öffentlichkeit. Schon lange sind viele prozessuale Rechte der
Auszuliefernden im deutschen (gerichtlichen) Zulässigkeits- und (behördlichen)
Bewilligungsverfahren in der Rechtswissenschaft hoch umstritten. Nach einer Darstellung der
verschiedenen Rechtsquellen und des Ablaufs des Auslieferungsverfahrens analysiert das
vorliegende Werk den status quo der Prozessrechte des Verfolgten insbesondere mit Blick auf
potentielle Rechtsbehelfe gegen die Auslieferungsentscheidung. Daneben werden Fragen der
Darlegungs- und Beweislast zum Recht auf einen Rechtsbeistand zu Akteneinsichtsrechten und
zur Verknüpfung des Asyl- mit dem Auslieferungsrecht behandelt. Das Buch schließt ab mit
konkreten Normvorschlägen für eine künftige Reform des IRG durch den deutschen Gesetzgeber.