Die Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über Rechtsfragen die sich bei der
strafrechtlichen Verfolgung ausländischer Piraten durch deutsche Gerichte stellen. Nach
eingehender Erörterung des völkerrechtlich determinierten Piraterie-Begriffs geht es im
materiell-rechtlichen Teil der Untersuchung zunächst um die Frage ob in der deutschen
Rechtsordnung ein Straftatbestand existiert der piratische Verhaltensweisen im
völkerrechtlichen Sinn adäquat zu erfassen vermag. Dabei konzentrieren sich die Ausführungen in
Ermangelung eines speziellen Piraterie-Straftatbestands auf316c StGB. Es folgt eine Diskussion
strafanwendungsrechtlicher Fragen wobei der Fokus auf dem für Piraterie
völkergewohnheitsrechtlich anerkannten Universalitätsprinzip liegt. Im strafprozessualen Teil
werden abschließend verschiedene verfahrensrechtliche Problemstellungen diskutiert die während
des Ermittlungs- und Hauptverfahrens gegen ausländische Seeräuber von Bedeutung sein können.