Ist Moral ohne Schuld denkbar? Im öffentlichen Raum tendiert Moral regelmäßig zu Moralisierung.
Schuld wird hier als Waffe eingesetzt um den Anderen ins Unrecht zu setzen. Doch zielt eine
solche Moralisierung meist auf die Person und nicht auf sein Handeln. Wäre es da nicht besser
das Thema der Schuld aus den Moraldiskursen zu verbannen? Der Band geht der Frage nach welche
Narrative der Schuldthematisierung und Schuldabtragung in pluralistischen Gesellschaften
Gültigkeit haben. Wie werden Narrationen internalisiert und praktiziert? Und welche Aufgabe hat
Ethik wenn sie zwischen Moral und Schuld unterscheidet? Zur Diskussion steht die These dass
Ethikdebatten auf Orte und Strategien der Exkulpation angewiesen sind an denen Ent-Schuldung
möglich ist wenn Moral nicht nur das gute Gewissen sondern auch das gute Handeln zum Ziel
hat.Mit Beiträgen von Markus Buntfuß Martin Dürnberger Herwig Grimm Maria-Sibylla Lotter
Laura Münkler Robert Pfaller Stefan Rieger Stephan Schleissing und Gary Steiner