Die Debatte um Religion und Öffentlichkeit ist von einer falschen Alternative geprägt: Während
liberale Positionen dazu neigen religiöse Beiträge für unzulässig zu halten da sie dem
Prinzip öffentlicher Rechtfertigung nicht genügen könnten plädieren religionsfreundliche
Inklusivistinnen dafür das Prinzip öffentlicher Rechtfertigung einzuschränken weil nur so
religiöse Beiträge Aufnahme finden könnten. - Ausgehend von Grundannahmen der Diskurstheorie
möchte die Studie jedoch zeigen: dass sich eine Position vertreten lässt die am Prinzip
öffentlicher Rechtfertigung und an einem epistemischen Verständnis demokratischer
Willensbildung festhält und gleichwohl eine inklusive Bestimmung des Verhältnisses von Religion
und Öffentlichkeit unternimmt. Dazu muss allerdings eine Prämisse aufgegeben werden die der
politische Liberalismus mit seinen inklusivistischen Kritikerinnen teilt: dass religiöse
Beiträge grundsätzlich das Kriterium allgemeiner Akzeptabilität nicht erfüllen könnten.