Die vielbeschworene Krise der Repräsentation geht einher mit populistischen Tendenzen die das
Versagen des Repräsentationsmodells anprangern und sich zugleich zunutze machen wollen.
Individuelle Selbst- und repräsentative Mitbestimmung die gemeinsam die Freiheitsorganisation
des modernen Verfassungsstaats konstituieren scheinen in einen selbstzerstörerischen Gegensatz
zu treten. Der Grund ist aber weniger in der Betonung des Rechtsschutzes der individuellen
Selbstbestimmung als in einer verbreiteten Fehlvorstellung vom Wesen der Repräsentation zu
sehen. Repräsentation verlangt als Gesamtrepräsentation nach wie vor dass die politische
Entscheidung der Repräsentanten des Volkes sich am allgemeinen Interesse des Gesamtwohls
orientiert.