Eine lange Tradition von Arbeiten modelliert Konfliktdynamiken mit Hilfe linearer
Differentialgleichungssysteme. Solche Modelle finden auch heute noch in Simulationen Anwendung.
Die Autoren verallgemeinern und erweitern diese Tradition. Dabei lassen sie unter anderem die
Existenz von Allianzen und von friedenserhaltenden Einsätzen zu und betrachten stochastische
Versionen der Grundmodelle. Es ergibt sich ein reichhaltiges Spektrum von Mustern der
Konfliktdynamiken welches wir mit Monte-Carlo-Methoden und empirisch durch Zeitreihenanalysen
auf der Grundlage von GDELT-Daten nachzuweisen versuchen. Es zeigt sich dass die linearen
dynamischen Modelle bestimmte Phasen von Konflikten gut abbilden wodurch sich ein Ansatz für
eine Taxonomie von Konfliktdynamiken ergibt. Schließlich diskutieren wir eine Möglichkeit
Elemente begrenzter Rationalität in die genannte Tradition einzuführen.