Der Trend einer zunehmend grenzüberschreitenden Strafverfolgung wurde durch die
Rechtswissenschaft zuletzt gründlich untersucht. Ganz überwiegend standen dabei allerdings
Individualstrafverfahren im Vordergrund während der wachsende Verfolgungsdruck auf Verbände
nur am Rande behandelt wurde. Gerade dieser Blickwinkel ist jedoch dogmatisch herausfordernd
weil die bisher mit Blick auf die grenzüberschreitende Verfolgung von Individualpersonen
entwickelten Wertungen und Begriffe sich nur mit Modifikationen auf Verbände übertragen lassen.
Dieser Aufgabe nimmt sich die vorliegende Arbeit mit Fokus auf drei besonders praxisrelevante
Problemkreise (Inanspruchnahme transnationaler Regelungsgewalt Mehrfachverfolgung
Vollstreckungshilfe) an.