Ein Vertrauensverhältnis zwischen Beschuldigtem und Verteidiger wird als Basis einer
wirkungsmächtigen Geltendmachung der Beschuldigteninteressen angesehen. Auch der Gesetzgeber
hat durch die Reform des Rechts der notwendigen Verteidigung den Begriff des Vertrauens
erstmals in die StPO aufgenommen und klargestellt dass bei einem zerrütteten Vertrauen die
Bestellung des Pflichtverteidigers aufzuheben ist. Dennoch wird Bedeutung Inhalt und
Reichweite von Vertrauen in der Verteidigungsbeziehung mehr behauptet als argumentativ belegt.
Der Verfasser untersucht daher aus einer interdisziplinären Perspektive Vertrauen als
Voraussetzung effektiver Strafverteidigung und stellt es in Zusammenhang mit dem (Straf-)Recht
insgesamt. Damit wird ein wichtiger Beitrag für die rechtstheoretischen Grundlagen der
Verteidigung geleistet und die Reform des Rechts der notwendigen Verteidigung kritisch
gewürdigt. Die innovative Arbeit ist somit für Wissenschaft und Praxis gleichermaßen von
Nutzen.