Die Wirtschaftskrise hat in den südeuropäischen Ländern neue Migrationstrends in Gang gesetzt.
In Portugal ging die Migration nach der Krise vor allem in zwei Richtungen: nach Norden in die
wohlhabenderen europäischen Länder und nach Süden in die ehemaligen portugiesischen Kolonien in
Afrika - vor allem in das ölproduzierende Angola. Der Migration aus dem globalen Norden in den
globalen Süden wurde in den Migrationstheorien bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Der
Autor argumentiert dass die portugiesische Migration nach Angola nicht nur als Folge der
Wirtschaftskrise verstanden werden sollte sondern auch als ein komplexes Geflecht von
Überschneidungen im Kontext der portugiesischen Kultur des sprachlichen Erbe in Angola von
familiären Netzwerken Diskursen Mythen und kolonialer Macht.