Er hat in seiner Person scheinbar Widersprüchliches vereinbart: Wolf Graf von Baudissin war
Offizier Militärtheoretiker und Friedensforscher. Er begann seine militärische Karriere in der
Reichswehr machte im Zweiten Weltkrieg in Hitlers Wehrmacht den Westfeldzug mit und geriet
1941 in Afrika in britische Gefangenschaft. In der Aufbauphase der Bundeswehr wurde er zu einem
der wichtigsten Vordenker der Inneren Führung die sich am Leitbild des Staatsbürgers in
Uniform orientiert. Von 1971 bis 1984 wirkte er als Gründungsdirektor des Instituts für
Sicherheitspolitik und Friedensforschung (IFSH) an der Universität Hamburg. Die Historikerin
Dagmar Bussiek zeichnet Baudissins erstaunliche Lebensgeschichte auf breiter Quellenbasis nach.