Trotz digitaler Vermittlung und körperlicher Distanz kommt es während Videokonferenzen zur
Wahrnehmung von Nähe oder gemeinsamen Atmosphären. Solche Interaktionen können mit einer
erweiterten neophänomenologischen Soziologie nach Hermann Schmitz theoretisch hergeleitet und
empirisch untersucht werden. Ein Grounded-Theory-Zugriff mit Interviews als zentralem
Erhebungsverfahren erlaubt die Analyse von Möglichkeiten und Grenzen dieses Beieinanderseins an
physisch getrennten Orten. Die Videokonferenz zeigt dass bei digitaler Kommunikation nicht
allein die Technik Interaktionen ermöglicht sondern erst die leidenschaftliche
Konstruktionsarbeit der Teilnehmenden einen Leiberspace schaffen kann um sich digital
vermittelt näherzukommen.