Diese Blätter legen Zeugnis ab von einer unverbrüchlichen Schicksalsgemeinschaft mit dem
Instrument die sich letzlich nicht anders als in einer dichterischen Würdigung erfüllen
konnte. Dabei wurde die Gitarre wie von selber auch die symbolische Ebene getragen wo sie
unversehens - oder unvermeidlich zur Apotheose gedieh. Trotz aller Problematik der Aussonderung
der Überhöhung und unbilligen Voreingenommenheit schien der Versuch gerechtfertigt insofern
sich nur so der ungewöhnlichen Sache zum ungewöhnlichen Ausdruck verhelfen ließ. Durch die
Konzentration aufs Einzigartige und mittels der strengen Formen sollte zugleich das europäische
Ereignis der Musik mit eingefangen werden. Es gibt neuralgische Punkte von denen aus ein
Ganzes begreiflicher wird: Als ein solcher wird die Gitarre behandelt. Nachdruck liegt auf der
Tatsache dass die Gitarre zu den archaischen dem Ursprung verbundenen Musikinstrumenten
gehört die auch noch in den Folgegestaltungen in den historischen Entfaltungen den Ursprung
vernehmlich werden lassen. Die Dichtung ordnet denn alles heuristisch dem Anfang zu. Plötzlich
stand auch die Forderung da den Bogen nicht nur zum abendländischen Altertum sondern auch zur
altertümlichen Wesenheit des Ostens zu schlagen weshalb auf der Projektionsfläche der Gitarre
Ost und West in ihrer eigenartigen Bezogenheit aufeinander erscheinen: Das Symbolon nicht die
Realität schafft den Zugang zu einem Ganzen. Daß konsequenterweise einige kritische Blicke ins
Musikgeschehen unserer Zeit getan werden muß dem Leser ebenso zugemutet werden wie der
Grundgedanke der Darlegungen. Der lautet: Die aus dem Anfang stammende Geschichte der Musik ist
schon eine Weile zu Ende gegangen. Gerade deshalb läuft die musikalischen Fruchtbarkeit fort
und fort ins Bodenlose. Ob Anfang oder Ende die Gitarre hat ihren unvergleichlichen Anteil
daran. Doch erst am Ende treten die ungeheuren ethischen Ansprüche der Musik von denen das
abendländische wie das östliche Altertum ein tiefes Wissen bergen noch einmal ins Leben. Und
von diesem spröden ethischen Umgang mit dem Instrument der ein Leben lang währte wird hier
hauptsächlich berichtet und gedichtet.