Die (Über-)Komplexität des Hier und Jetzt einer Situation geht über Motive der personalen
Akteure und deren Beziehungen hinaus und wird zusätzlich aufgeladen durch Einflüsse
organisationaler Kontexte und die Sinnkonstruktionen von deren Referenzsystemen. Diese
Sichtweise brachte Herbert Euschen dazu in seinem Ansatz der Situationsdynamik den personalen
Aspekt des Ich mit dem Wir einer sozialen Situation zu verbinden und diese im Kontext von
Sachaspekten die Beziehungen unmittelbar beeinflussen zu betrachten. Diese Betrachtung wird
in die Sinn-Konstruktion eines Beobachters unter dem Aspekt Intentionalität eingebettet.Die
Dynamik der Situation wird in Differenz gesetzt zur Struktur des Alltags so dass sich die
Konturierung der Situation als System nur in der relevanten Umwelt Alltag denken lässt. Die
jeweiligen (sozial-)phänomenologischen Ansätze Habitus kollektive Deutungsmuster Gesellschaft
als Lebens- und Systemwelt und Diskursanalyse werden mit systemtheoretischen Überlegungen in
Bezug gesetzt und so die Handlungslogiken rekonstruiert die Situationen dynamisieren.