»Kindheit im Kohlenpott« betitelte der Arbeiterschriftsteller und Fotograf Erich Grisar
(1898-1955) seine autobiografischen Erinnerungen an eine Jugend in Dortmund Anfang des 20.
Jahrhunderts. Beschrieben wird wie jemand in einfachsten Verhältnissen aufwuchs und dennoch
den Mut nicht verlor. Die Botschaft lautete: Mögen die Lebensumstände auch noch so hart sein
wir machen das Beste daraus.Für die Darstellung seiner Kinder- und Jugendjahre fand Grisar
einen adäquaten Ton. Seine liebevollen und leicht nostalgisch angehauchten Porträts aus der
Dortmunder Arbeitersiedlung »Burgmunda« lassen zwar Anekdotisches und Humoristisches anklingen.
Dennoch ist der Ton nirgends schwülstig triefend oder klassenkämpferisch-doktrinär. Grisar
erweist sich als ein sympathischer Erzähler der es versteht unterhaltsam zu plaudern ohne
sich in Nebensächlichkeiten zu verlieren. Man liest diese Episoden auch über 80 Jahre nach
ihrer Niederschrift noch gern und oft mit einem Schmunzeln im Gesicht.