Der Niederrhein ist ein Radfahrerland wie es im Buche steht: Fast ganz ohne Steigungen und
größtenteils auf asphaltierten Wirtschaftswegen weit ab von Verkehrswegen geht es durch die
Börde und das Niederrheinische Flachland zwischen Ruhrgebiet und holländischer Grenze. Es
scheint fast unmöglich den Niederrhein auf einen einzigen Nenner zu bringen. Sollte man diesen
westlichsten Teil Deutschlands wegen seiner Naturdenkmäler und -parks hervorheben oder der
zahlreichen kulturhistorischen Spuren wegen welche verschiedene Völker und Religionen hier
hinterließen? Im gesamten Gebiet stößt man immer wieder auf Naturidylle sei es an Flussläufen
in kleineren Wald- und Wiesenstücken oder in den zahlreichen ausgewiesenen Naturschutzgebieten
sowie in den Naturparks Maas-Schwalm-Nette und Hohe Mark. Auch in kleineren geschützten
Gebieten erlebt man eine unbeschreibliche Vielfalt bedrohter Pflanzen und Tiere Moore und
natürliche Wälder sowie ursprüngliche Auenlandschaften wie die Bislicher Insel. Im Laufe der
Jahrhunderte hat der Niederrhein unter dem wechselnden Einfluss von Römern Franken Spaniern
Holländern Preußen und Franzosen gestanden. Von überall kamen die Menschen an den Niederrhein
haben diese Region bevölkert bekriegt und bewirtschaftet haben ihre Spuren hinterlassen die
man in vielen Orten entlang der Strecke entdecken kann. Alle prägten Land und Leute auf eben
ihre Weise. So gehen die ältesten Siedlungen am Niederrhein auf römische Siedlungen zurück die
auf der linksrheinischen Seite für eine frühe Zivilisierung des Lebens sorgten und neue
Techniken einführten so z.B. die Steinarchitektur. So hat auch ein großer Zustrom von
Glaubensflüchtlingen im 16.?Jahrhundert die Textilindustrie entscheidend belebt und zu einer
religiösen und kulturellen Vervielfältigung im Niederrhein beigetragen. Baugeschichtlich bietet
der Niederrhein ein entsprechend buntes Bild. Industriearchitektur Herrschaftshäuser sakrale
Gebäude Arbeitersiedlungen und alte Befestigungsanlagen in allen denkbaren Baustilen schmücken
die Stationen der Strecke. Motten sind plötzlich nicht mehr ein Beispiel der tierischen
Artenvielfalt sondern eine besondere Art von Wehrturm die sich im Laufe der Jahrhunderte zum
Teil zu größeren Burganlagen weiterentwickelt haben. Neben der eindrucksvollen
Industriearchitektur am östlichen Niederrhein bestimmen Mühlen aller Art viele
Stadtsilhouetten. Neben den historischen Bauten ist auch das Angebot an kulturgeschichtlichen
Ausstellungen überaus vielseitig. Bedeutende Sammlungen zeitgenössischer Kunst traditionelles
sakrales und bäuerliches Kunsthandwerk und viele kleine Museen mit liebevoll zusammengestellten
und manchmal ungewöhnlichen Ausstellungen können Sie finden u.?a. das Beuys-Archiv auf Schloss
Moyland die Kunsthalle in Kleve oder ein Konditoreimuseum in Xanten - um nur einen kleinen
Teil zu nennen. Die Römerausgrabungen in Xanten und das Wunderland Kalkar zählen dagegen zu den
bekannteren Höhepunkten unmittelbar am Rhein. Für eine Pause vom Drahtesel bietet der
Niederrhein darüber hinaus eine Vielzahl von Abwechslungen - an vielen Orten können Sie paddeln
hoch zu Ross Ausritte unternehmen oder einfach nur die Fröhlichkeit der Rheinländer genießen.
Die NiederRheinroute mit Hauptroute und Nebenrouten ergibt eine Gesamtlänge von über 2.000
Kilometern und lädt ein zu einer Reise durch die abwechslungsreiche Kulturgeschichte des
Niederrheins von der Römerzeit bis zur Industriekultur des 19. und 20. Jahrhunderts. Der
Rhein-Radweg führt Sie im Bereich dieser Karte vorbei an den Duisburger Hochöfen an
zahlreichen Windmühlen und - wenn Sie wollen - weiter zum Leuchtturm von Hoek van Holland. Auf
dem deutschen Abschnitt radeln Sie meist in Flussnähe und haben stets die Wahl zwischen dem
links- und dem rechtsrheinischen Radweg Brücken und häufige Fährverbindungen vereinfachen
einen Wechsel an das jeweils andere Rheinufer.