Der seit den späten 1920er Jahren in Berlin lebende ungarisch-jüdische Pianist Pál Kiss wurde
im Dezember 1942 denunziert im Juni 1943 wegen Rassenschande - weil er sich zusammen mit
seiner Lebensgefährtin der arischen Sängerin Charlotte an der Heiden eine Wohnung geteilt
hatte - im Berliner Gefängnis am Alexanderplatz inhaftiert und im Sommer oder Herbst 1944 nach
Auschwitz verbracht. Die Denunzierung erfolgte kurz nach einem seiner letzten Konzerte - Johann
Sebastian Bachs Konzert für vier Klaviere a-moll BWV 1065 - mit den Solisten Conrad Hansen
Ferry Gebhardt und Herbert von Karajan. Die Fragen die es zu beantworten gilt sind: Von wem
wurde Pál Kiss angezeigt? Und warum fand Pál Kiss nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges keine
Erwähnung mehr? Pál Kiss wurde im Januar 1945 in Auschwitz ermordet er war zu krank um auf den
Todesmarsch mitgehen zu können. Dieser Mann [Mitgefangener] schrieb mir nun er habe die
traurige Pflicht mir mitzuteilen dass Pál auf dem Marsch von Auschwitz nach Maut hausen nicht
mehr hätte mitkommen können und alle die zurückblieben seien erschossen worden und so auch
Pál.