Für Umberto Saba war Triest »eine wunderschöne jedoch neurotische Stadt und wird es vielleicht
immer bleiben«. Triest sei schrieb der Wahl-Triestiner James Joyce 1905 an seinen Bruder
Stanislaus »die grobschlächtigste Stadt in der ich je gewesen bin«.Für Giorgio Strehler ist
seine Heimatstadt ein »Europa im Kleinen«. Er liebt »das Durcheinander von Sprachen die
zuweilen für mich unverständlich waren und nur durch meinen Triestiner Dialekt zusammengehalten
wur den«. Triest »ähnelt trotz seiner südlichen Lage mehr Wien Budapest oder Czernowitz als
irgendeiner mediterranen Metropole«. Susanna Tamaro verließ ihre Heimatstadt denn »in Triest
ist der Krieg zu Hause der Erste Weltkrieg der Zweite Weltkrieg und jetzt der Balkankrieg«.
Für Claudio Magris ist die Grenzstadt »die selbst Grenze zu sein scheint Brücke oder
Schranke. Sie bringt den Dialog in Gang oder unterdrückt ihn«.Als Slavenka Drakulic 1992 die
slowenische Grenze überschritt um wie früher Triest zu besuchen fragte sie sich warum »bei
den Italienern wenn nicht schon alles besser dann doch schöner« sei. »Glückliche Trauer
trauriges Glück« resümierte eine andere Autorin ihre ersten Jahre in Triest: »Ich liebe Triest
wie meine Kindheit. Ich liebe es wirklich«.Die in diesem Band versammelten Ausschnitte aus
Romanen Erzählungen Briefen Tagebüchern und Reise beschreibungen laden ein zu einer
historischen literarischen und kulturellen Spurensuchen in dieser in ihren Gegensätzen
einzigartigen Stadt.Mit Beiträgen von: Bobi Bazlen Theodor Däubler Constantin Christomanos
Slavenka Drakulic Nedjeljko Fabrio Karl Friedrich Schinkel Ervin Hladnik-Milharcic James
Joyce Stanislaus Joyce Srecko Kosovel Claudio Magris Rainer Maria Rilke Ernst Molden
Eugenio Montale Giuliana Morandini Alma Morpurgo Hans Raimund Rainer Maria Rilke Umberto
Saba Scipio Slataper Hilde Spiel Giorgio Strehler Giani Stuparich Italo Svevo Susanna
Tamaro Marie Taxis Fulvio Tomizza Anonimo Triestino Livia Veneziani Svevo Alice
Vollenweider.