In diesem Werk das sein letztes bleiben sollte ging es Guattari um die Entstehung des
»Neuen«. Aus der psychiatrischen Arbeit wusste er dass sich neue Subjektivitäten bilden können
wenn Patienten eine Psychose durchleben. Die Axiome des Bestehenden treten hier ebenso außer
Kraft wie manchmal im künstlerischen Schaffen. In beiden Fällen sind Veränderungen möglich die
nicht wieder - etwa durch neurotische Vermeidungsstrategien - in die alte Ordnung integriert
werden.Guattari entwickelt aus solchen Ausnahmesituationen ein begriffliches Instrumentarium
für Veränderungen überhaupt. Auch wenn er es stets vermieden hat Schizophrenie und Psychose zu
ontologisieren oder wie er selbst sagt »die Künstler zu den neuen Helden der Revolution zu
machen« ist seine philosophische Radikalität dabei kaum zu überbieten.Guattari weist einen
philosophischen Weg in die Welt nach der Postmoderne nach der Psychoanalyse nach dem Kalten
Krieg hin zu den neuen informationstechnischen Ordnungen ökosophischen Objekten und variablen
Subjektivitäten der Gegenwart.