Unter den mannigfaltigen Ausdrucksformen des Unbewussten und seinen Zugängen stellt J.-D. Nasio
hier das Phänomen der Wiederholung ins Zentrum seines an Freud und Lacan geschulten
Lehrgebäudes um daraus die Prinzipien für eine beeindruckende Neuorientierung der
psychoanalytischen Behandlungstechnik abzuleiten. Ich wiederhole also bin ich! Während
positive Wiederholungen zu Selbstfindung und Selbstbestätigung zu geglückten Entscheidungen
und Kreativität führen sind pathologische Wiederholungen als stets wiederkehrende traumatische
Kindheitserfahrungen Anlass zu Selbstentfremdung tragischen Beziehungen neurotischen
Leidenszuständen Suchtverhalten und permanentem Scheitern. In den Wiederholungen erweist sich
das Unbewusste als eine Kraft die sowohl dem Lebens- als auch dem Todestrieb unterstellt ist.