Das Wahre ist der bacchantische Taumel - nicht erst seit dieser Bestimmung Hegels sondern
schon von Anbeginn des Denkens an haben die Philosophen davon geträumt allen Rausch zu zügeln
und zugleich sich am Absoluten zu berauschen. Dieser Zerrissenheit widmet Jean-Luc Nancy eine
Analyse die beileibe nicht nüchtern ist. Sie führt zu einer mehr und mehr schwankenden Rede
in der er mit Hegel Dionysos Apollinaire Dostojewski Malcolm Lowry Jesus Rabelais und
vielen anderen auf die Trunkenheit anstößt. Die klirrenden Kelche und randvollen Gefäße und
auch die zischende Gischt von Homers weinrotem Meer - es sind diese Geräusche des Rauschs die
Nancys Rede über die Trunkenheit und mit ihr die Texte der Tradition begleiten.