Benjamin sprach im Passagen-Werk von einer »Methode der Atomzertrümmerung« die diejenigen
»ungeheuren Kräfte der Geschichte« freizulegen vermag welche im »'Es war einmal' der
klassischen Historie« neutralisiert werden sollen. Michael G. Levine überträgt diese Methode
auf ein Gedicht von Paul Celan - »Die Silbe Schmerz« - und er zeigt wie die ungeheuren Kräfte
der Geschichte sich mit denjenigen der Dichtung kreuzen. Es entsteht daraus eine vielstimmige
aber konzentrierte Meditation über das was an beiden jenseits von humanistischen Phantasien
und ästhetischer Ideologie als »zeit-los« bezeichnet werden kann. Mit seiner »Versenkung ins
Detail« schreibt sich Levine in eine Reihe von Arbeiten ein in denen Autoren wie Thomas
Schestag Werner Hamacher Ana Glazova Peter Szondi und Jacques Derrida eine Praxis des
intensiven eindringlichen und einschneidenden Lesens der Dichtung Celans ausgebildet haben.