Kann es eine Einführung in ein Schreiben geben das die Pluralität zum Prinzip und somit die
Einheit die es hätte bilden können zunichte gemacht hat? In Fernando Pessoas Werk sprechen
nicht nur zahllose Stimmen auch spricht im Grunde niemand hinter diesem ewigen Maskenspiel
und Sprechen und Schreiben erscheinen selbst in ihrer Ungebundenheit und Zerstreuung. Die
überbordende Vielzahl von Dichterpersönlichkeiten Sprachen Handschriften und Schreibweisen
die dieses chaotische Werk ohne Zentrum oder Einheit ausmachen beunruhigt unsere Vorstellung
von dem was Denken und Dichten heißen soll. Man muss Pessoa denken: sich einen Pessoa erdenken
um ihn lesen zu können und in sein eigenes Nachdenken einzutreten. Der vorliegende Band
versammelt eine Reihe von klassischen Texten Pessoas die hier in neuer Übersetzung präsentiert
werden und es bietet außerdem sechs einführende Essays die den Versuch wagen Pessoa zu
denken.