»Die derzeitige Globalisierung ist zuallererst der Höhepunkt eines Prozesses der mit der
Konstitution Amerikas und des kolonial modernen eurozentrischen Kapitalismus als neuem Muster
globaler Macht seinen Anfang nahm. Eine der grundlegenden Achsen dieses Modells ist die soziale
Klassifizierung der Weltbevölkerung anhand der Vorstellung von 'raza' einer mentalen
Konstruktion in der sich die elementare Erfahrung kolonialer Herrschaft ausdrückt.«Vor dem
Hintergrund der Geschichte Lateinamerikas entwickelt Quijano eine materialistische Theorie der
Kolonialität und der Dekolonisierung.Der peruanische Soziologe Aníbal Quijano (geb. 1928) ist
einer der wichtigsten Stichwortgeber für den dekolonialistischen Diskurs in Lateinamerika. Mit
Kolonialität der Macht Eurozentrismus und Lateinamerika liegt erstmals einer seiner
Schlüsseltexte in deutscher Übersetzung vor.