Benjamin Sprick geht in seiner Studie der Frage nach in welcher Weise Begriffe die Gilles
Deleuze in seinen beiden Kino-Büchern Das Bewegungs-Bild und Das Zeit-Bild entfaltet hat auch
für die Musikästhetik virulent gemacht werden können. Der Akzent liegt dabei auf Aspekten der
musikalischen Bewegung die als ästhetisches Medium rekonstruiert wird in dem sich das
Virtuelle aktualisieren und klanglich artikulieren kann. Sprick verfolgt die Vielheiten der
musikalischen Bewegung in einem analytischen Dreischritt vom 'Solo' des Cellisten der er
selbst ist bis zum 'Tutti' des orchestralen Ensembles und der Notation der kammermusikalischen
Partitur um die gewonnenen Konzeptionen von Resonanz und Virtualität immer weiter aufzufalten
und abschließend an einer Reihe von Werkanalysen zu exemplifizieren. Auf diese Weise wird ein
neuer künstlerisch-wissenschaftlich ausgerichteter Ansatz des musikalischen Denkens entworfen
der seine methodischen Fluchtlinien aus der instrumentaltechnischen Praxis generiert.