Zum Schutz der Vorstädte Wiens und als abschreckende Maßnahme gegen die immer wieder in
Niederösterreich einfallenden aufständischen Ungarn (Kuruzzen) wurde 1704 der sog. Linienwall
errichtet. Der Verlauf dieses zweiten Befestigungsrings um Wien orientierte sich an den
äußersten Vorstadtbebauungen und schloss auch einen Teil der Felder mit ein. Tatsächlich musste
der Wall als militärische Einrichtung nur ein einziges Mal dem Angriff der Kuruzzen
standhalten. Nachdem weder eine ständige lückenlose Bewachung noch die Erhaltungskosten des
Bauwerks gesichert waren wurde die Linie schließlich zu einer Steuergrenze umgewandelt. Diese
Funktion hatte sie bis zu ihrem Abbruch der am Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte. Die
Beseitigung des Linienwalls ermöglichte schließlich die Vollendung des Gürtels und die
Errichtung der Stadtbahntrasse. Die Stadtarchäologie Wien hatte zwischen 1989 und 2012 mehrmals
die Gelegenheit den Verlauf und den Aufbau des Linienwalls zu dokumentieren. Das Buch stellt
diese Ausgrabungen vor gibt aber auch einen Überblick über die Baugeschichte
Nachfolgeprojekte und die erhaltenen Reste.