Die Gefahr für das Denken liegt heute nicht in dessen Bekämpfung sondern in seiner Auflösung.
Denn nichts ist dafür bedrohlicher als die Macht der Indifferenz.Die Macht die in Opposition
zum Denken steht ist in autoritären Gesellschaften Realität während in unseren Gesellschaften
die Grenze zwischen Macht und Denken gefallen ist. Dies hat nicht zur Versöhnung geführt - zu
einer Macht die denkt - sondern zur Entleerung von beidem: zur Situation der
Anführungsstriche zur Denkmacht die weder Macht noch Denken ist zu dem was Jean Baudrillard
als Simulation bezeichnet.Am Beispiel des Referendariats beschreibt die Autorin die
buchstäbliche Verwirklichung des Simulationsprinzips: den Unsinn den eine solche Denkmacht
produziert einerseits den Zwang die Entleerung des Denkens als geglückte Versöhnung der
Differenz zu verstehen andererseits. Ein alltägliches Machtverhältnis wird so zur Parabel für
die Gewalt der Indifferenz.Die Mischung von subjektivem Bericht und philosophischer Reflexion
erweist sich als Anknüpfung an die antike Tradition in der Leben und Denken noch nicht
geschieden sind sowie an die neuzeitliche Tradition der Essays von Michel de Montaigne.