Wie kommt es dass der Gams unter Jägern seit jeher einen besonders hohen Stellenwert genießt?
Dass der wippende Gamsbart am Hut und die schlichten schwarzen Krucken an der Hüttenwand oft
stolzer prangen als das ausladende Hirschgeweih oder die reich geperlte Rehkrone? Die Antwort
ist einfach: Auf Gams zu jagen bedeutet mehr als nur Beute zu machen. Es bedeutet für den
Jäger auf allen Ebenen gefordert zu sein: Der Gamsjäger muss körperlich fit sein um dem Gams
hoch oben in den atemberaubenden und mitunter brutalen Bergen folgen zu können. Der Gamsjäger
muss opferbereit sein will er bei Kälte und Wind die Fährte nicht verlieren. Und der Gamsjäger
muss zuletzt auch Erfahrung Intuition und Wissen mitbringen will er mit Wildbret und Krucke
im Rucksack wieder ins Tal steigen. Kurz: Wer auf Gams jagt muss dies immer mit ganzem Herzen
und ganzer Kraft tun. Das Herz und die Kraft muss jeder Jäger bei sich selbst finden. Und
Erfahrung und Intuition kommen erst über die Jahre. Das Wissen aber wie sich das Kitz vom
Jährling der Halbstarke vom reifen Bock und die junge von der alten Gais unterscheiden ist in
dieser Ansprechfibel zusammengefasst. Kurz und bündig um dem Gams ohne Ballast und mit
leichtem Fuß in die Berge folgen zu können ...