Der wissenschaftliche Begleitband der gleichnamigen Ausstellung nimmt den 100. Jahrestag der
Einführung des Frauenwahlrechts in Österreich zum Anlass die Geschichte der politischen
Partizipation von Frauen neu aufzurollen. Nach 1918 entsteht die politische Figur der 'Frau als
Wählerin' sowie als politische Repräsentantin. Die Erfüllung der Forderung nach politischen
Rechten für Frauen bildet den Schlussstein in der langen Auseinandersetzung um die
gleichberechtigte politische Inklusion von Bürgerinnen in die Sphäre des Staatlich-Politischen.
Für Frauen ihre Handlungsräume und Lebenswelten bedeutet das eine multiple Zäsur. Die Aufsätze
des Sammelbandes untersuchen aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven Normen Diskurse
Institutionen und politische Praxen im Zeitraum von 1848 bis heute. Sie fragen nach
Kontinuitäten und Brüchen auf nationaler regionaler und lokaler Ebene und nehmen
institutionalisierte Politik wie auch informelle Politikräume in den Blick. Sie analysieren die
Veränderungen der Geschlechterverhältnisse und die Strategien der Akteurinnen.