Max Höfler erzählt die Historie literarischer Avantgarden von Futurismus Dada und Wiener
Gruppe bis zur Gegenwart als die Geschichte eines Kulturkampfs der zwischen Traktoristen und
Verfechtern der Gartenkralle ausgetragen wird. Gerade in der jüngeren Vergangenheit der
Steiermark wo bis in die 1960er Jahre Schrebergartenkraller und ehemalige Traktorverbrenner
den offiziösen Literaturbetrieb dominierten und sich durch den Kfz- Betrieb Stadtpark
vergleichsweise spät avantgardistische Kunst durchzusetzen begann findet Höfler Faktenmaterial
aus dem sich ein wahres Pointenfeuerwerk zünden lässt. Dass heute grelle Kulturspektakel die
Leistungen von einstmals international beachteten Traktoristen - gemeint sind die AutorInnen
der Grazer Gruppe - überstrahlen ist eine der zahlreichen profunden Einsichten die in diesem
Standardwerk der Traktologie ausgesprochen werden. Höfler entwickelt aus raffiniert umgebauten
Ersatzteilen aus Polit- und Schlagzeilendeutsch Didaktik und Halbstarken-Slang ein schrilles
und knatterndes Kunstidiom das die Eingemeindung der Avantgarde durch das Establishment
sprachsatirisch ad absurdum führt. Ein literarischer Kraftakt zur Beackerung eines Feldes das
zunehmend von Biedersinn und rechter Verblendung überwuchert zu werden droht.