Ein Mann wird zum Arzt geschickt weil er Visionen hat die für ihn umgehend Gestalt annehmen.
Die Stadt Graz erscheint ihm als ein kleines Venedig mit Gondeln auf der Mur gleichzeitig - so
behauptet er - halte er sich als Toter in Istanbul auf. Er glaubt einem Buch das Weltverlust
heißt entsprungen zu sein. Günter Eichbergers Prosa umspielt mit dichterischem Esprit Theoreme
des Konstruktivismus ebenso wie Topoi des Anarchismus und klas- sischer Avantgarden. Bei aller
Erfindungslust und Neigung zum Grotesken erweisen sich Eichbergers phantastische Szenarien auf
frappierende Weise als welthaltig. Seine Fabulierkunst übersetzt drohende Entwicklungen von
Trans-Humanisierung in skurrile Bil- der handfester Korperlichkeit. Ein Gegengewicht zur
herzhaft bra- chialen Komik seiner Plots stellt Günter Eichbergers Sprachsatire dar die mit
feinem Besteck den in wohlfeilen Phrasen verborgenen Hintersinn freilegt und solcherart den
Blick auf virulente gesell- schaftliche Widersprüche zu scharfen vermag.