Im Zentrum dieses Breviers steht eine experimentell-literarische Annaherung an Osterreich an
dessen sprachliche Konstruktion und das verborgene Selbst des Landes. Bekannte und weniger
gelaufige Reden über Osterreich - so auch Zitate von Karl Kraus Hilde Spiel Elfriede Jelinek
oder Thomas Bernhard - treten als Fehlübersetzung in Erscheinung: mittels Google-Translate wie-
derholt ins Thailandische übertragen - eine Sprache in die sich Hierarchien der Gesellschaft
deutlich einschreiben - und wieder zurückübersetzt mit all den von der KI generierten
Unscharfen und Sinnverschiebungen.Der Duktus von schlecht übersetzten Gebrauchsanweisungen
erin- nert in seinen besten Beispielen vielleicht an Dissertationen eben noch gewesener
osterreichischer Minister. Und in der Tat werden im begrifflichen Gestelze und syntaktischen
Gestolpere Sprachfor- men des machtpolitischen Diskurses (nicht nur Osterreichs) wie- der
erkennbar. Der anarchische Witz und der feierliche Nonsense so mancher Kalauer freilich lasst
eine als typisch osterreichisch bezeichnete sprachsatirische Tradition hochleben.