Bereits fast vierzig Jahre lang verstört und entzückt das Künstlerkollektiv Laibach durch die
Verwendung totalitärer Symbolik und martialischer Industrial-Klänge die internationale
Musikszene. Laibach hinterfragt nicht nur kommunistische und nationalistische Denkstrukturen
kritisch sondern staatliche und religiöse Machtstrukturen insgesamt sowie darüber hinaus
kulturindustrielle Vermarktungsmechanismen und die politischen Manipulationsstrategien der
Populärkultur.Deutsch- und englischsprachige KulturwissenschaftlerInnen erproben in diesem Band
neue Zugriffe auf das erstaunlich langlebige Werk der slowenischen Provokateure die zuletzt
durch die 2015 gespielten Konzerte im kulturell abgeschotteten Nordkorea für Aufsehen sorgten.
Von den Anfängen 1980 im kommunistischen Jugoslawien bis zum 2017 veröffentlichten Album Also
sprach Zarathustra wird das von politischen Kontroversen und stilistischen Kehrtwendungen
geprägte Werk Laibachs behandelt und in seinen internationalen Kontext eingeordnet.