Man wird so abgestumpft von dem vielen Leid und Elend dass es einen fast nicht mehr berührt
schreibt Camilla Hirsch in ihrem Tagebuch-Eintrag vom 3.9.1942. Die 73 Jahre alte Wienerin wird
1942 ins KZ Theresienstadt deportiert in dem sie bis 1945 überlebt. Es handelt sich um ein
außergewöhnliches Dokument da es nur wenige alte Menschen gibt die ein Konzentrationslager
überlebt haben und aus der Perspektive von alten Menschen berichten. Vor ihrer Deportation
betrieb sie in Wien ein Schreibbüro. Mit nüchternem Blick betrachtet sie die gesamte Zeit ihrer
Haft - ihr Tagebuch wird zu einer anschaulichen und zuverlässigen Dokumentation der
Verhältnisse im Konzentrationslager.