Michel Pêcheux (1938-1983) ist in den deutschsprachigen Auseinandersetzungen um eine kritische
Gesellschaftstheorie weniger als eine Randfigur. Dieser Band - die erste Textsammlung in
deutscher Sprache - dokumentiert sein Denken zwischen Marxismus und Psychoanalyse. Als
Mitarbeiter und Schüler von Louis Althusser schreibt er dessen Ideologietheorie aus einer
Perspektive der Befreiung fort in der Kritik an der herrschenden Linguistik und in der
Auseinandersetzung mit Foucault entwickelt Pêcheux eine eigene Theorie der Materialität der
Diskurse. Seine Texte über die Verbindung von Ideologietheorie und Diskursanalyse über
ideologische Kämpfe und die in ihren Brüchen zutage tretenden emanzipatorischen Potentiale
bilden nicht bloß einen Teil der vergessenen Hinterlassenschaft kritischer Marxismen der
hiermit zugänglich gemacht wird. Seine Theorien zeigen auch im Lichte der Gegenwart ihren
Einsatz für eine Kritik der Politik und des Staates.Mit einer politischen Einführung zur
gegenwärtigen Konjunktur des Rassismus sowie einem kontextualisierenden Nachwort.