Wer heute über eine größere Geschwindigkeit verfügt besitzt einen politischen und finanziellen
Vorteil. Als neues Qualitätsmerkmal ist Geschwindigkeit mehr als nur ein physikalischer
Begriff. Sie bildet ein gesellschaftliches Verhältnis das im ununterbrochenen Wettkampf um
Höchstgeschwindigkeit eine neue kinetische Elite wie auch Ausgeschlossene hervorbringt.In der
Dromokratie der Herrschaft des Schnelleren wird der Geschwindigkeitswettbewerb zum Taktgeber
einer Gesellschaft die niemals stillstehen darf. Der Drang nach Höchstgeschwindigkeit prägt
das unternehmerische und persönliche Handeln während der Staat zum Geschwindigkeitsmanager
wird. Er sorgt sich um die Infrastruktur für das maximale Tempo des Waren- und Menschenverkehrs
und er bestimmt welcher Gruppe welche Geschwindigkeit zugesprochen wird.Wer die zentralen
Dynamiken des 21. Jahrhunderts verstehen will muss sich mit der Geschwindigkeit beschäftigen.
Und wer sich deren Zwänge entziehen will muss sie politisieren.