Das Buch widmet sich dem seit einigen Jahren in Lateinamerika zu beobachtenden Rechtstrend aus
verschiedenen disziplinären wie thematischen Perspektiven: Der Wahlerfolg von
Präsidentschaftskandidaten mit einem rechten oder gar explizit rechtsextremen Profil die
Rückkehr des Militäreinflusses in zahlreichen Ländern der wachsende Einfluss evangelikaler
Kirchen Kampagnen des lawfare gegen progressive Regierungen und Politiker*innen die
Verschärfung des politischen Klimas und Diskurses durch eine zunehmend erfolgreiche im Zeichen
des internationalen Rechtspopulismus modernisierte Rhetorik konservative Rückzugsgefechte
gegenüber dem auflebenden Feminismus - all dies sind Facetten einer lateinamerikanischen
Gegenwart die sich als »Rechtswende« beschreiben lässt. Dass diese Entwicklung keinesfalls
klar ausgerichtet widersprüchlich und umkämpft ist soll in dem Band ebenso deutlich werden
wie die Notwendigkeit neben den sozioökonomischen Triebkräften und politischen Strukturen auch
die historischen kulturellen und ästhetischen Dimensionen der gesellschaftlichen Realitäten
und Entwicklungen zu berücksichtigen.