Der Kapitalismus produziert soziale Ungleichheiten. Durch Bildung können diese Ungleichheiten
verstärkt aber auch bewusstgemacht werden. Ziel emanzipatorischer Bildung ist es zu mehr
sozialer Gleichheit beizutragen und aus gesellschaftlichen und ökonomischen Abhängigkeiten zu
befreien. Das gesellschaftliche Konfliktfeld Bildung ist mit politischen Schlüsselbegriffen
verknüpft: mit sozialer Gleichheit und Gerechtigkeit mit persönlicher Autonomie und
politischem Empowerment mit individuellen Lebenschancen und öffentlichen vs.
privatwirtschaftlichen Interessen. Bildung wird vererbt: Individuelle Bildungskarrieren hängen
eng mit Herkunftsfamilie und sozialer Klasse zusammen. Dies wirkt sich wiederum auf politische
Partizipation aus denn die Beteiligung steigt mit dem Bildungs- und Einkommensniveau. Anspruch
und Wirklichkeit der Demokratie klaffen auseinander. Neben sozialwissenschaftlichen und
historischen Analysen enthält das Buch auch Beiträge aus der österreichischen Bildungspraxis
von Laura Wiesböck Gerd Valchars Ilkim Erdost Mario Steiner Martina Zandonella Sonja
Luksik Judith Kohlenberger Sabine Letz Philipp Schnell Susi Haslinger Stefan Bartl Simone
Peschek u.a.