In Teilen Lateinamerikas hat Gewalt eine scheinbar unaufhaltsame Eigendynamik entwickelt. Die
Grenzen zwischen dem Legalen und Illegalen zwischen Staat und organisierter Kriminalität
verrechtlichtem und rechtlosem Leben verschwimmen. Im Gegensatz zur politischen Gewalt
desvergangenen Jahrhunderts hat diese neue Gewalt keine klar erkennbaren Schaltzentren und oft
kein erkennbares Ziel. Sie ist expliziter und zugleich undurchschaubarer lokaler und globaler:
scheinbar jede:r kann ihr Akteur oder Opfer sein vermeintlich überall.Wie können wir die
Beziehungen zwischen Ebenen und Orten unserer gewaltsamen Gegenwart denken - vom Körper bis zum
Globalen von Europa zu Lateinamerika? Wo und von wem wird Macht heute organisiert und
ausgeübt? Welchen Zweck erfüllt die Gewalt und wie können wir ihre globale Verstrickung
entschlüsseln? Wie können wir über sie sprechen wie sie darstellen was dagegen tun?Mit
Beiträgen u. a. von Carlos Beristain Verónica Gago Anne Huffschmid Mario Rufer und Rita
Segato.