Die hier erstmals publizierten Briefe von C.G. Jung an die Künstlerin und Analysandin Hedy Wyss
sind ein einzigartiges Zeugnis von Jungs witzigem und sprühendem Geist. Sie zeigen ihn von
einer überaus lebendigen tief menschlichen und mitfühlenden Seite. Hier schreibt Jung weder
wissenschaftlich noch wohl überlegt sondern spontan aus seiner jeweiligen Befindlichkeit
heraus. Er erzählt von seinen körperlichen Leiden von Herzbeschwerden Rheumatismus aber auch
von seinem Ringen um die Wahrhaftigkeit der analytischen Beziehung und der Liebe. In den
zwanzig Jahren des Briefwechsels mit Hedy Wyss hat Jung seine wichtigsten Werke verfasst und
mit dem Mysterium coniunctionis abgeschlossen. Entsprechend finden sich überall versteckte
Bezüge zu den Problemen um die er damals gerungen hat. Diese erforderten einen längeren
Kommentar. Viel zum Verständnis der Briefe beigetragen hat neben Jungs Werken auch ein privates
Manuskript von Hedy Wyss in welchem sie Jahre nach dessen Tod auf ihre Begegnungen mit C.G.
oder dem Alten Weisen wie sie ihn gerne nannte zurückblickt. Diese Quellen ermöglichen uns
einen einmaligen Einblick in C.G. Jungs Arbeitsweise als Mensch Forscher und Analytiker.