Als der Computer die Bühne der Architektur betrat war sein Platz bereits durch jahrzehntelange
avantgardistische Experimente vorbereitet worden. Das modernistische Programm der
Rationalisierung der gestalterischen Praxis nahm zwischen zwei Generationen von
Konstruktivisten in den 1930er und 1960er Jahren eine entschieden bürokratische Wendung. Von
Paris bis Cambridge gingen Malerinnen Dichter Designerinnen und Architekten mit Nachdruck
daran den Code des künstlerischen Genies zu knacken in der Hoffnung die Schaffung besserer
Umgebungen zu demokratisieren wobei sie ein wachsendes Repertoire algorithmischer Techniken
förderten. Die Motivation für den Einsatz dieser neuen Techniken resultierte aus dem Versuch
Kunst und Architektur im Sinne serieller Effekte zu verstehen. Durch die Neuformulierung ihrer
Disziplinen mithilfe im Bereich des wissenschaftlichen Managements entwickelter Verfahren des
Flussdiagramms vollzogen Künstlerinnen und Architekten einen Paradigmenwechsel der ein lange
gehegter Traum der Moderne war: Sie ersetzten Komposition durch Organisation als Grundlage der
Gestaltung