Im Mai 1954 begibt sich Ise Gropius (1897-1983) zusammen mit dem berühmten Architekten Walter
Gropius auf eine dreimonatige Japanreise. Der eng getaktete Terminplan ihrer Tour organisiert
durch das International House of Japan und finanziert von der Rockefeller Foundation bringt
beide in Austausch mit Architekten Kunsthandwerkerinnen Künstlern Journalistinnen und
Hochschullehrern. Ise Gropius erweist sich dabei neben ihrer Tätigkeit als Promoterin und
Redenschreiberin ihres Mannes als eine begnadete Chronistin. In ausführlichen Berichten - ihre
einzigen bekannten zusammenhängenden Texte aus der Nachkriegszeit - schildert sie lebhaft Land
und Leute. Vorträge Diskussionen über Wiederaufbau Abendgesellschaften oder die Bauhaus-
Ausstellung in Tokio kommentiert sie mit ebenso viel Humor und Verstand wie die Rolle der
japanischen Frau den Zen-Buddhismus oder die einheimische Küche.Umfangreich von der
Herausgeberin kommentiert und durch Beiträge von Anne Hultzsch und Shuntaro Nozawa ergänzt
macht der Band Ise Gropius' Reiseberichte erstmals als Faksimile zugänglich.