Am 3. August 1914 erklärt das Deutsche Reich Frankreich den Krieg. Nicht nur Franzosen
begeistern sich für die Mobilmachung auch Ausländer wie der 26-jährige Schweizer Frédéric
Louis Sauser wollen ihre Wahlheimat verteidigen. Einen Aufruf zur freiwilligen Musterung
unterzeichnet er mit seinem Pseudonym: Blaise Cendrars. Ein Jahr später kehrt er schwerverletzt
von der Front zurück. Der Krieg hat nicht nur an seinem Körper Spuren hinterlassen auch sein
Schreiben wird nie mehr sein wie zuvor. Stefan Zweifel hat eine Auswahl von Prosatexten
zusammengestellt in denen Cendrars seine Kriegserfahrungen reflektiert. 'Ich tötete' 1918 in
einer von Fernand Léger illustrierten schmalen Broschüre erschienen ist das grausame
Geständnis eines legalen Mordes der Aufschrei eines Soldaten der im Zweikampf um sein nacktes
Überleben kämpfen musste. Zwanzig Jahre später erschien das bewegte pathetische Gegenstück
dazu die Kurzgeschichte 'Ich blutete': Der frisch armamputierte Cendrars liegt im Lazarett
Schmerzen Fieber und Erinnerungen an das Schlachtgetümmel umnebeln ihn der Todesengel naht.
Doch da geschieht ein Wunder. Ich tötete - ich blutete: Cendrars war im Grossen Krieg Täter und
Opfer er kannte beide Seiten.