Zwischen 1936 und 1938 reiste Annemarie Schwarzenbach zweimal in die USA um über die
wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten zur Zeit der Großen Depression zu berichten und
jenseits von New York ein anderes Amerika zu entdecken. Mitten im Kampfgebiet der Südstaaten
besuchte sie Fabriken Plantagen Gefängnisse Arbeitersiedlungen und -schulen und sprach mit
den von der Krise direkt Betroffenen. In ihren Texten nimmt sie unsentimental und doch
engagiert Partei für die sozial Benachteiligten bestechend ist ihr Blick für die Atmosphäre
der oft zerstörten (Industrie-)Landschaften als Spiegelbild der demoralisierten Bewohnerinnen
und Bewohner. Jenseits von New York versammelt Schwarzenbachs beste Amerika-Reportagen und
-Fotografien aus jener Krisenzeit und unterstreicht ihre Bedeutung als eine der wichtigsten
Vertreterinnen des Schweizer Fotojournalismus vor dem Zweiten Weltkrieg. ... alles was ich zu
hören bekam war: dass es sich nicht lohne sich gegen das Elend zu wehren denn wer einmal arm
sei bleibe arm ... auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. (Annemarie Schwarzenbach)