Wissen ist keine ordinäre Ware. Es eignet sich nicht dazu als Privateigentum behandelt zu
werden. Seine Inhaber verlieren es nicht wenn sie es weitergeben je weiter es verbreitet ist
umso reicher ist die Gesellschaft. Es verlangt geradezu als Gemeingut behandelt und von
vorneherein als Resultat gesamtgesellschaftlicher Arbeit betrachtet zu werden.Wenn Wissen aber
als fixes Kapital funktionieren und zur Mehrwertabschöpfung dienen soll - wie der Kapitalismus
es will - so muss es ein patentiertes Monopoleigentum sein welches seinem Inhaber eine
Monopolrente einbringt. Der Wissenskapitalismus privatisiert denn auch Gemeingüter wie das
Genom von Pflanzen Tieren und Menschen und greift nach kulturellem Gemeingut um es als
kulturelles Kapital als 'Humankapital' zu verwerten. In dieser Logik steht die massive
Förderung der künstlichen Intelligenz und des künstlichen Lebens: Deren Ziel ist nicht die
Wissensgesellschaft sondern eine posthumane Zivilisation.Von einer Wissensgesellschaft im
zukunftsweisenden Sinn meint André Gorz wird erst die Rede sein können wenn sich
Wissenschaft und Ökonomie nach gesellschaftspolitischen ökologischen und kulturellen Zielen
richten und nicht nach dem Imperativ der Kapitalverwertung. Dafür gibt es eine noch kleine
aber steigende Anzahl von Befürwortern.