Vom antiken Wandbild über das barocke Stillleben bis zur Fotografie der Gegenwart: Blumen
gehören zu den beliebtesten Motiven der Kunstgeschichte. Seit 25 Jahren beschäftigt sich die
Zürcher Fotografin Anna Halm Schudel mit dem traditionsreichen Sujet. Mit der Kamera zoomt sie
in Blumenkelche hinein und an Blütenstempel oder Blattadern heran. Sie zelebriert die
leuchtende Farbenpracht und Formenvielfalt und damit die Verführungskunst der Blumen. Ebenso
leidenschaftlich verfolgt die Fotografin den Prozess des Ausbleichens Verdorrens und Welkens
und nimmt trockene faulende oder unter Wasser driftende Sträusse auf. Blossom vereint
dekorative Pracht mit einem Memento mori. Diese Symbolik und die Bezüge zur Geschichte des
Blumenstilllebens thematisieren die Kunst- und Fotohistorikerin Franziska Kunze und die
Fotopublizistin Nadine Olonetzky in ihren Essays.